„Alle Wege führen nach Rom“
Was aber erst einmal zu beweisen wäre 🙂
Also einfach losradeln? Kein Navi verwenden? Keine Karten?
Prinzipiell wäre das mit dem Auto okay und wohl auch gut machbar. Aber mit dem Fahrrad? Nein – eher nicht sinnvoll. Radwege und verkehrsberuhigte Nebenstraßen muss man leider suchen und deshalb eben auch etwas vorplanen. Sonst kann so ein Unterfangen sehr schnell zu einem Horror-Trip werden.
Aber warum das Ganze eigentlich?
Weil Radtouren meine Leidenschaft sind. Aber auch um den Kopf freizubekommen. Freizubekommen für Neues. Für einen neuen Lebensabschnitt. Für eine Zeit nach einer langjährigen Festanstellung. Als „mentaler Break“ sozusagen.
Und da musste ich dieses Jahr aus den bekannten Pandemie-Gründen kurzfristiger planen und flexibler sein als sonst. Als Alternative bat sich dieses Jahr „pandemie-gerecht“ beispielsweise auch eine Deutschland-Durchquerung an. Aber ein Besuch eines alten Kollegen in Rom und ein anschließender Besuch am Bolsena See bei Freunden lockte doch gen Süden und damit war München – Rom gesetzt.
Welche Strecke ist die Beste?
Die Wege nach Rom können vielfältig sein. Je nach dem von wo aus man startet, eröffnen sich die unterschiedlichsten Routen über die Alpen und dann durch Norditalien bis Rom.
Mit meinem Startpunkt München bietet sich der Weg über Innsbruck und dem Brenner förmlich an und ist auch zur Alpenüberquerung einer der einfachsten aller Routen (mit Ausnahme des Alpe-Adria-Radwegs, der für mich aber zu weit östlich liegt). Egal welche Alpenüberquerung man nimmt, in der Po-Ebene muss man sich entscheiden, wie man den italienischen Stiefel weiter hinabradeln möchte.
Entfernungsmäßig ist die Strecke durch die Mitte die Kürzeste. Hier geht’s über die Hauptverkehrswege durch den Apennin nach Florenz, Arezzo, Perugia und Terni nach Rom. Für eine Reise mit einem kulturellen Anspruch sehr zu empfehlen.
Ich fand aber, dass mein Radl-Outfit nicht sehr kompatibel zu einer Kulturreise ist und entschied mich die toskanischen und umbrischen Städte-Highlights auszulassen und mir eher die Meeresbrise ins Gesicht wehen zu lassen. Generell könnte man das über eine Flachstrecke an der Adria tun, ich entschied mich aber für die toskanische Küste.
Und das heißt, über Verona durch die Po-Ebene, auf ruhigen Nebenstraßen durch den Apennin nach Lucca. Dann in Pisa ans Meer stoßen und von da aus immer nur der Küste entlang bis der Tiber einem den Weg versperrt. Dann heißt es dem Tiber nach Osten folgen und in Rom ankommen.